AG Welt e.V.

Evangelikale „AG WELT“ lehnt überarbeitete Glaubensbasis der Allianz ab

Quelle: idea.de

Foto: Thomas Schneider/agwelt

Breitenbrunn (idea) – Die evangelikale Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen (AG WELT) lehnt die überarbeitete Glaubensbasis der Deutschen Evangelischen Allianz ab. Der Vorstand beschloss einstimmig, sich künftig nur noch an der 1978 verabschiedeten Chicago-Erklärung zur Irrtumslosigkeit der Bibel auszurichten.

Zum Hintergrund: Die Deutsche Evangelische Allianz hat am 12. April eine neu formulierte Glaubensbasis veröffentlicht. Der erste Grundlagentext war 1846 bei der Gründung der Allianz in London verabschiedet worden. Der hierzulande gültige Text war 1972 das letzte Mal überarbeitet worden. Die AG WELT kritisiert, dass die Allianz sich von Begriffen wie „Allmacht“ Gottes und „Bekehrung“ sowie der Aussage, dass der gefallene Mensch „Gottes Zorn und Verdammnis“ ausgesetzt sei, verabschiedet habe.

„Erschreckend“ sei, dass das Bekenntnis zur Bibel nun an letzter Stelle stehe. Zuvor hatte es an zweiter Position gestanden. Zudem öffne die Allianz mit ihrer neu aufgenommenen Betonung der „Gaben zum Dienen“ durch den Heiligen Geist „noch breiter ihre Pforten zur charismatischen und Pfingst-Bewegung“.

Die AG WELT mit Sitz in Lage (Ostwestfalen) und in Breitenbrunn (Erzgebirge) informiert über Religionen, Sekten, Kulte und Weltanschauungen sowie deren Entwicklung. Die Geschäftsleitung hat Walter Bähr (Lage). Das spendenfinanzierte Werk wurde 1975 von Borst als Arbeitsgemeinschaft für Religiöse Fragen (ARF) gegründet. Die Umbenennung erfolgte 2009. Der Verein ist Herausgeber der vier Mal im Jahr erscheinenden Broschüre „Brennpunkt Weltanschauung“ mit einer Auflage von 10.000 Exemplaren.

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Hier der Beschluss im vollen Wortlaut:

Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen e.V. hat nach intensiver Beratung den einstimmigen Beschluss (ohne Gegenstimmen und Enthaltungen) gefasst,

den Dienst des Werkes künftig nicht mehr auf Glaubensbasis der Deutschen Evangelischen Allianz vom 2. September 1846 (sprachlich überarbeitet 1972), sondern ausschließlich auf dem Bekenntnisfundament der Chicago-Erklärung zur Irrtumslosigkeit der Bibel auszurichten.

Der Vorstand begründet seine Entscheidung wie folgt:

Die Deutsche Evangelische Allianz (DEA) hat am 22. März 2018 erneut ihre Glaubensbasis überarbeitet. Sie hat sich nicht nur von Begriffen wie „Allmacht“ Gottes, „Bekehrung“ und dem reformatorischen Anliegen „Priestertum aller Gläubigen, die die weltweite Gemeinde bilden, den Leib, dessen Haupt Jesus Christus ist“ verabschiedet, sondern auch davon, dass der gefallene Mensch „Gottes Zorn und Verdammnis“ ausgesetzt ist. Auch das „ewige Leben“ scheint für die DEA in ihrer Neuausrichtung unwichtig geworden zu sein, weil davon in der Neufassung nichts mehr zu lesen ist. Erschreckend auch: dem Bekenntnis zur Bibel, dem geistgewirkten Wort Gottes, wurde in der Überarbeitung der letzte Platz zugewiesen. Damit einher geht das neue Verständnis, die Bibel sei nicht mehr „völlig zuverlässig“ (in „allen Fragen des Glaubens und der Lebensführung“), sondern nur noch „zuverlässig“. Wenn es um die „Allmacht“ Gottes geht – die nun für die DEA nicht mehr tragend zu sein scheint – ist selbst die Steigerungsform „völlig zuverlässig“ in der sprachlichen Bewertung noch unendlich viel zu gering. Unerklärlich ist der im überarbeiteten Text von 2018 aufgenommene Passus, dass der Mensch „als Mann und Frau“ geschaffen wurde, worüber doch die Heilige Schrift völlige Klarheit vermittelt. Zudem öffnet die DEA mit ihrer neu aufgenommenen Betonung der „Gaben zum Dienen“ durch den Heiligen Geist noch breiter ihre Pforten zur charismatischen- und Pfingstbewegung.

Lage, am 21. April 2018

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