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DDR-Stasi war besser als Heinrich-Böll-Stiftung

Screenshot: gwi-boell.de/de

von Thomas Schneider

Seit ein paar Tagen ist in Deutschland eine groß angelegte Rufmordkampagne im Gange. Angeschoben hat sie die mit Steuergeldern finanzierte – und der Partei „Bündnis 90/Die Grünen“ nahestehende – „Heinrich-Böll-Stiftung“ mit ihrer Kampfreserve „Gunda Werner Institut“.

„Agent*In“ (Abkürzung von „Anti-Gender-Networks Information“) heißt das neue Portal und stellt Personen und Organisationen an den Pranger, die eine andere Auffassung vom Leben haben, als die Befürworter von sexueller Selbstbestimmung, Feminismus und gleichgeschlechtlicher Lebensweise. Ob eine solche Aktion geltendes Recht (Menschenrecht) verletzt, muss geprüft werden.

Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, betonte im Zusammenhang mit der Veröffentlichung des sogenannten Wiki:

„Für uns als Stiftung und das Gunda-Werner-Institut ist es selbstverständlich, dass wir Antifeminismus und Homophobie nicht unbeantwortet lassen. Die Emanzipation der Geschlechter, Gleichberechtigung, Antidiskriminierung und Anerkennung aller sexueller Orientierungen und geschlechtlicher Identitäten sind zentrale Elemente der Menschenrechte, die es mit Entschiedenheit zu schützen gilt.“

Das Böllsche Online-Lexikon kann derzeit von politisch motivierten Jagdvereinen über die Kategorien „Ideologien“, „Kampagnen“, „Organisationen“ und „Personen“, aber auch über eine einfache Suchfunktion durchforstet werden. Unter „Personen“ ist, alphabetisch geordnet, von „Biolog*in“ bis „Volkswirt*in“ alles zu finden. Wer in der Unterkategorie „Geistliche*r“ sucht, trifft auf namhafte Persönlichkeiten wie Ulrich Parzany, Johannes Holmer oder Jakob Tscharntke.

Es fällt jedoch auf, dass die Staatssicherheit der DDR damals tiefgründiger gearbeitet hat als die Heinrich-Böll-Stiftung heute. So steht bei Johannes Holmer, dass er „stellvertretender Vorsitzender der Evangelische Nachrichtenagentur idea“ sei. Stimmt aber nicht mehr. Die Genossen in den Böllschen Kampfgruppenstuben hätten längst merken müssen, dass Holmer seit dem 7. Juni dieses Jahres der neue idea-Vorsitzende ist. Bei hochdotierten Spitzeldiensten ist ein Zusatz „abgerufen am 05.01.2017“ fatal. Denn politisch agierende Überwachungsdienste haben immer auf dem aktuellen Stand zu sein – ansonsten sind sie unglaubwürdig. Die Stiftungsdiener scheinen auf den Befehl „Seid bereit!“ nicht so gut zu hören, um mit voller Überzeugung mit einem stolzen „Immer bereit!“ zu antworten. In der DDR hat das noch bestens funktioniert.

Jedenfalls mangelt es dem (oder der) „Agent*In“ nicht nur an stichhaltigen Informationen, sondern an Hunderten von Personen und Organisationen, die längst gelistet sein müssten. Das „Gunda Werner Institut“ sollte darüber nachdenken, DDR-geprüfte IM´s (Inoffizielle Mitarbeiter) zu beschäftigen. Vielleicht gibt es da sogar noch alte Personalbestände – und die kann dann der Staat auch noch bezahlen. Was jedenfalls hundertprozentig stimmt, das ist der altbewährte Spruch: „Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant.“

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