von Thomas Schneider
Wer kennt sie nicht: die Apotheken Umschau vom Wort & Bild Verlag in Baierbrunn bei München mit Informationen rund um die Gesundheit. Unter dem Label Deutscher Apotheken verbreitet der Verlag auch die Zeitschrift Baby und Familie. In der Februar-Ausgabe vergangenen Jahres erschien ein Beitrag von Julia Jung mit der Überschrift „Gefahr von rechts“.
Immer öfter würden Kindertagesstätten (Kitas) Hilfe suchen, weil sie es mit „rechten Eltern“ zu tun hätten , „wenn deren Ideologie und Diskriminierung in den Kindergartenalltag eindringen“. Jung zitiert die Rechtsextremismus-Forscherin Prof. Dr. Michaela Köttig, nach deren Auffassung „diese Gesinnung in der Mitte der Gesellschaft ihren Ursprung“ habe und man sie „eben auch auf dem Spielplatz und in der Kita“ träfe. Kinder verhielten sich gegenüber Kindern aus anderen Herkunftsländern „oft beleidigend oder abwertend“.
Rechtsradikal: akkurat geflochtene Zöpfe und lange Röcke
Die Autorin stützt ihre Bewertung auch auf Aussagen der Erziehungswissenschaftlerin Dr. Heike Radvan. Ihrer Ansicht nach seien „Kinder rechter Eltern nicht unbedingt anders als Kinder anderer Eltern. Sie fallen manchmal erst nach längerer Zeit auf, zum Beispiel weil sie sehr still oder sehr gehorsam sind“. Köttig zufolge sind Kinder „rechter Eltern meist von klein auf daran gewöhnt, ihr Familienleben und ihren Alltag geheim zu halten“. Auch die Diplom-Sozialarbeiterin Eva Prausner lässt Jung zu Wort kommen: „Gehören die Eltern bestimmten rechten Organisationen an, fallen deren Töchter zum Beispiel durch akkurat geflochtene Zöpfe und lange Röcke auf. Auch die Söhne sehen oft sehr traditionell aus und tragen zum Beispiel keine amerikanischen Schriftzüge auf ihrer Kleidung“. Für Prauser handele es sich auch dann um „rechte Eltern“, wenn sie ihre Kinder nicht in die Kita geben würden, weil der männliche Erzieher homosexuell sei.
Was wird dem Leser suggeriert? Eltern, deren Kinder „sehr still und gehorsam sind“, sind rechtsextrem. Kinder, die aus dem privaten Familienleben nichts in die Öffentlichkeit posaunen, haben rechtsextreme Eltern. „Akkurat geflochtene Zöpfe und lange Röcke“ sowie „Kleidung ohne amerikanische Schriftzüge“ sind klare Zeichen für die Herkunft aus einem rechtsextremen Milieu.
DDR lässt grüßen!
Linksorientierte einflussreiche Personen und Gruppierungen drücken Familien einen Stempel auf und schieben sie in die politische Schublade „Rechtsradikalismus“. So ist beispielsweise die von Jung zitierte Radvan Leiterin der Fachstelle Gender und Rechtsextremismus der Amadeu-Antonio-Stiftung in Berlin, einer Organisation, die gezielt Meinungsfreiheit beschneiden will. DDR lässt grüßen! Damals wollte man Kinder zu „sozialistischen Persönlichkeiten“ erziehen. Heute sind es Lobbygruppen, die Werte in unserer Gesellschaft bewusst unterdrücken, die auch und insbesondere aus der Bibel abgeleitet sind. Auch für die im Beitrag genannte Köttig ist ein wesentlicher Forschungsschwerpunkt „Gender und Rechtsextremismus“. Und wie kann es anders sein: die Diplom-Sozialarbeiterin Prausner ist Mitarbeiterin der Berliner „Fach- und Netzwerkstelle LICHT-BLICKE“ und engagiert sich bei der Initiative „Eltern gegen rechts“. •
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Erstveröffentlichung in Brennpunkt Weltanschauung 4/2016