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Wieso macht man mit Kindern Fantasiereisen?

Foto: Thomas Schneider/agwelt.de
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Leser fragen. AG WELT antwortet.

Mit Fantasiereisen wollen Erzieher und Lehrkräfte in Kindergärten und Grundschulen die Heranwachsenden beruhigen, um ihrem Drang nach Bewegung (die auch das ganz normale Austesten eigener Kräfte einschließt!) Herr zu werden. Die meisten der Verantwortlichen erachten Fantasiereisen für pädagogisch wertvoll, weltanschaulich neutral und förderlich für die Kindesentwicklung.

Es wird die Seele des Kindes berührt

Wie laufen Fantasiereisen ab? Erst einmal sollen die Kinder einfach ruhig (stille) werden und entspannt sein. Entspanntes Sitzen (meist im Kreis) erreichen die Erzieher bei den Kindern dadurch, dass sie „gleich etwas ganz Besonderes erleben“ werden. Die Kinder werden angeleitet, ihre Augen zu schließen und sich vorzustellen eine „Reise nach Irgendwo“ zu machen; eine Reise in ein Land, wo sie gern sein wollen. Auf einer solchen Reise nach innen, die die Seele des Kindes berührt, könne es dann Farben und weltferne Wesen sehen oder wunderbare Töne hören. Alle Sinne sollen, in Einklang mit dem traumhaft Erlebten, in eine Art Schwebezustand gebracht werden.

Vorstufen für fernöstliches Denken

Oftmals werden solche Fantasiereisen mit Praktiken aus der Esoterik, fernöstlichen Religionen (Buddhismus/Hinduismus) bis hin zu okkulten Quellen (auch als Mischformen) verknüpft. Selbst wenn es nicht beabsichtigt ist, der Übergang von reinen fantasievollen Stilleübungen zu religiös-okkulten Inhalten ist fließend, weil das Kind in andere (innere) Welten eintaucht. Fantasiereisen sind Vorstufen für YOGA-Übungen, öffnet die Gedankenwelt für Qigong, Feng Shui und ähnlichen Praktiken. Erwachsene, die im Kindesalter Fantasiereisen erlebt haben, sind leicht für fernöstliche Riten zu begeistern.

Einfallstor für Religiös-Okkultes

Die Prägung in den ersten Lebensjahren ist gewissermaßen das Einfallstor für Religiös-Okkultes im späteren Leben. Besonders in Lehrausbildung und Studium (entfernt vom christlichen Elternhaus) sorgen Gruppendynamik und daraus entstehender Gruppendruck (Angst vor dem Alleinsein) dafür, dass junge Menschen in eine Szene abtauchen, die als willkommene Abwechslung zum Lernstress (auch ohne Alkohol und Drogen) in eine Art Rauschzustand führt. Eine Studentin aus Nürnberg erzählte, dass sie bei einem Gruppenbesuch bei einer Wahrsagerin mit anderen Studenten plötzlich ihre Oma im Totenreich sehen und sie auch reden hören konnte. Erst nach mehreren Monaten der Schlaflosigkeit und Magersucht hat sie sich ihren Eltern geöffnet, ihnen alles erzählt und einer intensiven seelsorgerlich-psychotherapeutischen Begleitung zugestimmt. Auch diese Studentin konnte sich an Fantasiereisen im Kindergarten erinnern.

Außersinnlichen Erfahrungen

Für Erzieher, die für das Angebot einer breiten weltanschaulichen Angebotspallette offen sind, ist es unerheblich, was sie den Kindern „überstülpen“. Hauptsache, sie halten stille. Im Zusammenhang mit Stilleübungen und Fantasiereisen spielt sehr oft auch das Mantra, das Sprechen rhythmisch angeordneter Wörter oder Silben und das Einüben bestimmter Atemtechniken eine zunehmende Rolle. Diese zielen darauf ab, den Verstand des Menschen zu verdrängen (zu entleeren) und außersinnlichen Erfahrungen auf ihn wirken zu lassen. Ein ehemaliger Freimaurer sagte gegenüber AG WELT: „Schon im Kindergarten habe ich über Fantasiereisen, über das rhythmisches Sprechen sich ständig wiederholender Texte und Atemübungen erfahren, was mir später im Freimaurertum in ähnlicher Form wieder begegnet ist: der Einfluss übernatürlicher Kräfte und Mächte auf mein Leben.“

Fantasiereise und Mandalas

Im Zusammenhang mit Fantasiereisen spielen oft auch Mandalas (Hilfsmittel zur Meditation und Visualisierung) in Kindergärten, Grundschulen und Horten eine Rolle. Speziell darauf ausgerichtete Literatur (z.B. „Kinder zur Stille führen“, von Gisela Preuschoff) zeigt sehr deutlich, dass sich Mandala-Malen nicht nur auf die Darstellung von Formen und Farbkompositionen beschränkt, sondern heidnisch-okkultes Gedankengut verbreitet. Kinder sollen beim Mandala-Malen „zur Mitte finden“. Im Buch von Preuschoff heißt es u.a.: „Der Kreis ist ein uraltes Symbol der Menschheit. Wo immer er auftaucht – ob in alten Sonnenkulturen oder in Märchen als Kugel, in religiösen Darstellungen oder Meditationsbildern -, weist er uns auf einen Aspekt des Lebens hin: seine ursprüngliche Ganzheit… Oft werden solche Mandalas in Heilungs-Rituale eingebettet, und immer werden sie nach dem Gebrauch mit Dankbarkeit der Mutter Erde zurückgegeben. Sie hat die vielfältigen Farben und Formen hervorgebracht, von ihr können wir lernen, dass alles wächst und vergeht, dass Leben ein ewiger Kreislauf ist.“ – Das Ganze geht in Richtung Selbstheilung, wie sie aus den Lehren des Buddhismus/Hinduismus aber auch der okkulten Esoterik bekannt ist. Das Buch von Preuschoff empfiehlt abschließend Yoga-Übungen für Kinder.

Versinken in eine Traumwelt

Fantasiereisen, Matras und das Malen von Mandalas können Türen zu unsichtbaren Welten und Mächten öffnen und Erziehern und Lehrkräften (die selbst nicht einmal aus einem religiös motivierten Hintergrund heraus handeln) leicht entgleiten. Besonders sensible Kinder versinken sehr leicht in eine Art Traumwelt, aus der sie sich nur schwer zurückholen lassen. Weder Eltern noch Psychotherapeuten erkennen sofort die eigentlichen Ursachen für den Trance-Zustand und das veränderte Verhalten des Kindes. Aus biblischer Sicht ist vor solchen Praktiken zu warnen, weil sie sich über eine Art Bewusstseinstransformation auf das Unterbewusstsein des Menschen auswirken können. Der in Jesus Christus Mensch gewordene Gott ist ein Heiliger Gott, der alle heidnisch-kultischen Praktiken verwirft (1Kor 10, 14-22; 2Kor 6, 15+16). Im Alten Testament warnt Gott sein Volk vor widergöttlichen Riten (5Mo 12, 2-4; 5Mo 12, 30+31; 5Mo 18, 9-14 usw.) und im Neuen Testament vor der Verführung durch Philosophien (Kol 2, 8).

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