(AG WELT) Die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland hat in ihr Gesangbuch auch das bekannte Lied von Professor Dr. Manfred Siebald „Gut, dass wir einander haben“ aufgenommen.
Dabei fällt auf, dass der Text in gendergerechte Sprache umgeschrieben wurde.
So heißt es in den Liedstrophen:
1. „Keiner, der nur immer redet; keine, die nur immer hört…
Keiner widerspricht nur immer; keine passt sich immer an…“2. „Keine, die nur immer jubelt; keiner, der nur immer weint…
Keine trägt nur immer andre; keiner ist nur immer Last…
Jedem wurde schon geholfen; jede hat schon angefasst.“3. „Keiner ist nur immer schwach und keine hat für alles Kraft.
Jede kann mit Gottes Gaben das tun, was kein andrer schafft.
Keiner, der noch alles braucht, und keine, die schon alles hat.
Jede lebt von allen andern; jeder macht die andern satt.“
Christine Siebald, die Ehefrau des Liedermachers Manfred Siebald, teilt auf Anfrage der Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen am 21. April dazu folgendes mit:
…Ihr Brief mit der Kopie des Liedes „Gut, dass wir einander haben“, ist heute bei uns eingetroffen. Wir wussten schon länger von dem falsch abgedruckten Text in der 1. Ausgabe des EMK Liederbuches. Mein Mann hatte damals mit den Verantwortlichen Kontakt aufgenommen und diese haben sich für die Textveränderung entschuldigt. In einer weiteren Auflage wird der Text in der richtigen Form abgedruckt, dann wird es immer heißen „Keiner,….“. Einen freundlichen Gruß, auch von meinem Mann, Christine Siebald.
Gendergerechte Sprache ist ein Sprachgebrauch, der darauf abzielt, ein vermeintlich benachteiligtes Geschlecht gleichzustellen. Im Lied „Gut, dass wir einander haben“ wurde einfach an einigen Stellen die maskuline Form durch die Feminine ersetzt. So hat die EmK ohne Rücksprache mit dem Verfasser und nach sogenannten Richtlinien geschlechtergerechten Formulierens den ursprünglichen Liedtext verfälscht.
Die Ideologie des Gender Mainstreaming, mit dem Ziel einer vollkommenen Gleichstellung der Geschlechter in allen Lebensbereichen, findet in Kirchen und Gemeinden zunehmend Verbreitung und gewinnt an Einfluss. Eines ihrer größten Einfallstore war wohl die 2006 herausgegebene „Bibel in gerechter Sprache“.