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Kirche Hessen-Nassau bewirbt Zen-Buddhismus

Mit Zen-Meditation zu Gott finden? Foto: PR
Mit Zen-Meditation zu Gott finden? Foto: PR

(AG WELT) Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) bewirbt auf ihrer Internetseite die Religion des Zen-Buddhismus.

Zur Frage, wie buddhistische Zen-Mediation und evangelische Kirche zusammenpassen, lässt die EKHN ihren evangelischen Pfarrer Sven Kosnick, der zugleich als Zen-Lehrer in der „jugend-kultur-kirche sankt peter“ in Frankfurt am Main in diese fernöstliche Mediationspraxis einführt, zu Wort kommen.

Kein Widerspruch zum christlichen Glauben

Kosnick schlage, so die EKHN, „eine Brücke zwischen beiden Religionen“. Er habe selbst erlebt, wie er „durch buddhistische Zen-Meditation näher zu Gott findet“. Der evangelische Pfarrer sehe in dieser Lehre (die ohne den Glauben an Gott auskommt!) keinen Widerspruch zum christlichen Glauben, sondern eine Methode, um sie für den „christlich-spirituellen Weg“ zu nutzen.

Für Kosnik sei Zen-Meditation, schreibt die EKHN, mehr als nur eine Konzentrationsübung: „Zen geht tiefer. Wer viel übt, der wird merken, dass die Meditation weit über Konzentration hinausgeht.“ Nach Ansicht der Amtskirche begreife ihr Pfarrer Zen-Meditation als Methode, Christus zu erfahren und Erleuchtung zu finden. Kosnik sehe da eine Verbindung zur christlichen Mystik*.

Wie Sport für die Seele

Im Veranstaltungshinweis zu Kosniks Einführungs-Kurs heißt es:

„Die einen nennen es das Nichts, für Christen ist es eine Erfahrung mit Gott… Die Hauptaufgabe besteht darin, seine Gedanken loszulassen und seine Aufmerksamkeit wieder zurückzuholen.“

Zen-Meditation sei für Kosnik wie Sport für die Seele, der die Aufmerksamkeit auf den Atem und das Sitzen richte. Später liege dann nicht mehr nur der Atem, sondern der ganze Körper im Fokus. Das eigentliche Ziel des Zen bestehe darin, „den Glauben nicht nur intellektuell zu verstehen, sondern zu erfahren…, die Menschen zu ihrer eigenen spirituellen Natur zu erwecken“ und den inneren Sinn der göttlichen Offenbarung zu erfahren, so der Pfarrer.

Selbst der Referent für Weltanschauungsfragen im Zentrum Ökumene der EKHN sehe in Bezug auf die fernöstliche Religion die Möglichkeit, Methoden aus der einen Religion in einer anderen Religion anzuwenden und meint: „Wir haben da ein relativ weites Herz.“ [1]

AG WELT klärt auf: Was Zen-Meditation in Wahrheit ist

Zen-Meditation ist eine geistig-religiöse Übung, die zur Erfahrung eines vermeintlich „inneren Selbst“, zu einer „Erleuchtung“, zu einer Art Einheit mit dem Göttlichen im Menschen führen soll. Im Unterschied zu Entspannungstechniken (die sich überwiegend auf eine körperliche und geistige Entspannung beziehen) ist die Zen-Meditation ein Weg, der in seelische Tiefen und veränderte Bewusstseinszustände führt, in denen Denken und Logik keinerlei Wirkung mehr haben sollen. Der menschliche Geist soll völlig entleert werden. Eine besondere Rolle spielen Atemtechniken, bei denen der menschliche Geist diszipliniert werden soll. Der menschliche Verstand soll verdrängt werden, weil er nach der Lehre des fernöstlichen Zen den Zugang zum „inneren Selbst“ blockiere.

Gottes Wort sagt das völlige Gegenteil. Ersten wird der Mensch dazu ermutigt, seinen von Gott gegebenen Verstand zu gebrauchen (1Joh 4,1; 1Thess 5,21; Phil 1,10; Eph 5,10) und zweitens zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit zu suchen (Mt 6,33) und nicht das menschliche „innere Selbst“. Darüber, dass der Mensch durch Atemtechniken näher zu Gott finden könne, steht nichts in der Heiligen Schrift.

Der Schöpfer von Himmel und Erde, der Vater Jesu Christi, ist ein Heiliger Gott, dem alle Praktiken ein Gräuel sind, die seinem Wort entgegenstehen (1Kor 10,14-22; 2Kor 6,15.16). Im Alten Bund warnt Gott sein Volk vor den religiösen Riten der heidnischen Völker (z.B. 5Mo 12,2-4; 12,30-31; 18,9-14) und im Neuen Bund vor der Verführung durch Philosophien (Kol 2,8), denen auch die Zen-Medidation zurechnnet werden kann.

Jede Technik, so auch die Zen-Medidation, die den Verstand verdrängt und den Menschen in einen entleerten Geisteszustand leitet, verführt die menschliche Seele, macht sie blind für die Wahrheit des biblischen Evangeliums, öffnet sie für falsche Lehren und setzt sie einer antigöttlichen Fremdsteuerung aus. Letzere birgt, insbesondere für psychisch labile Menschen, die große Gefahr mentaler Abhängigkeit.

[1] Den vollständigen Wortlaut des Referenten lesen Sie HIER.

*Suche nach Direktkontakt mit Gott, wobei zumeist die biblische Botschaft von Kreuz und Auferstehung Jesu Christi bei der Suche nach Gottesnähe untergeordnet bleibt.

Presseveröffentlichung zu diesem Beitrag:
Die Evangelische Nachrichtenagentur idea hat auf ihrem Internetportal diesen Beitrag unter der Überschrift „Durch Zen-Meditation näher zu Gott?“ aufgegriffen.

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