Quelle: gemeindenetzwerk.de
von Johann Hesse
Im Jahr 1523 schrieb Martin Luther in seiner Schrift „Von weltlicher Obrigkeit und wieweit man ihr Gehorsam schuldig sei“:
„Darum hat Gott die zwei Regimente angeordnet: das geistliche, welches Christen und rechtschaffene Leute schafft durch den Heiligen Geist unter Christus, und das weltliche, welches den Unchristen und Bösen wehrt, dass sie äußerlich Frieden halten und still sein müssen wider ihren Willen.“
Luther mahnte, dass man „diese beiden Regimente sorgfältig unterscheiden“ müsse. Wirklich gefährlich werde es dann, wenn die Obrigkeit meint, sie könne die „Welt nach dem Evangelium regieren und alles weltliche Recht und Schwert aufheben“.
Bundeskanzlerin erhebt Nächstenliebe zum politischen Programm
Ein Blick auf die aktuelle Situation zeigt, dass politische und kirchliche Amtsträger heute nicht mehr in der Lage sind, die beiden Regimente zu unterscheiden. Die Bundeskanzlerin erhebt die Nächstenliebe zum politischen Programm und lässt geschätzte 1,5 Millionen Menschen meist muslimischen Glaubens unkontrolliert zuziehen, um den „Mühseligen und Beladenen“ einen Zufluchtsort zu bieten. Geltendes Recht wird dafür außer Kraft gesetzt, der Anstieg von Kriminalität wird hingenommen, kriminelle Asylbewerber werden nicht abgeschoben.
Hier passiert genau das, wovor Luther warnte: Die Kanzlerin will „nach dem Evangelium regieren“ und hebt dafür das weltliche Recht auf. Die unabsehbaren Folgen haben das Land und seine Bürger zu tragen.
Oberkirchenrätin hält Islammission für nicht biblisch
Und wie sieht es auf kirchlicher Seite aus? Die Leiterin der Ökumene- und Missionsabteilung der Evangelischen Kirche im Rheinland, Oberkirchenrätin Barbara Rudolph, hält die strategische Islammission für kontraproduktiv und nicht biblisch, weil sie den gesellschaftlichen Frieden zerstöre. Darum sei sie abzulehnen.
Auch hier kommt es zur Verwechslung der Regimente. Es ist Aufgabe der Obrigkeit, für Ordnung zu sorgen und es ist Aufgabe der Kirche, das Evangelium zu verkündigen. Dabei wissen Christen, dass die Verkündigung des Evangeliums auch mit Gewalt und Aufruhr beantwortet wird. So hatte Jesus schon gesagt:
„Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert“ (Mt 10,34).
Und wo immer die Apostel auftauchten und von Jesus redeten, kamen Menschen zum Glauben und die Gegner sorgten für Aufruhr (Apg 17,5), Unruhe (Apg 17,13) und Getümmel (Apg 19,29).
Wo Evangelium ist, muss mit Unruhe gerechnet werden. Wo aber ein Oberkirchenrat die Evangeliumsverkündigung für unbiblisch erklärt, um Unruhe zu vermeiden, gehört er des Amtes enthoben.
Beten wir darum, dass Gott unserem Land wieder politische und kirchliche Leiter schenkt, die das „Reich zur Linken“ und das „Reich zur Rechten“ sorgfältig unterscheiden und ihrer jeweils von Gott gestellten Aufgabe in Politik und Kirche gerecht werden.
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Quelle: Mitglieder- und Freundes-Rundbrief des Gemeindehilfsbundes Nr. 136 vom 16.10.2015