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Bremen: Zeugen Jehovas gerichtlich erfolgreich

Zeugen Jehovas Publikation "Der Wachtturm", Foto: PR
Zeugen Jehovas Publikation „Der Wachtturm“, Foto: PR

(AG WELT) Schon bald wird die Religionsgemeinschaft Jehovas Zeugen auch im Bundesland Bremen als Körperschaft des öffentlichen Rechts (KödR) anerkannt und damit den Kirchen gleichgestellt werden.

Die „Zeugen Jehovas“ haben vor dem Bundesverfassungsgericht einen Teilerfolg gegen das Bundesland Bremen erzielt. Nach Auffassung der Karlsruher Richter verstößt Artikel 61 Satz 2 der Landesverfassung gegen das Grundgesetz. Dort heißt es:

„Anderen Religions- oder Weltanschauungsgemeinschaften kann durch Gesetz die gleiche Rechtsstellung verliehen werden, wenn sie durch ihre Verfassung und die Zahl ihrer Mitglieder die Gewähr der Dauer bieten.“

Diesen Passus erklärte in dem am vergangenen Dienstag veröffentlichten Beschluss 2BvR1282/11 vom 30. Juni der Zweite Senat für ungültig, weil er gegen den Grundsatz der Gewaltenteilung verstoße.

Trotz verfassungsrechtlicher Anerkennung bestehen Zweifel

In bereits 13 von 16 Bundesländern sind die „Zeugen Jehovas“ als KödR anerkannt. In Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen sind juristische Verfahren anhängig.

Trotz der Zulassung in fast allen Bundesländern bestehen bis heute begründete Zweifel an der Rechtstreue und am mangelnden Einsatz der Zeugen Jehovas für das Gemeinwohl. Sie lehnen demokratische Wahlen und die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung ab. Aussteiger berichten, dass die Organisation die Religionstreue ihrer eigenen Mitglieder regide überwache, sogenannte „Abweichler“ mit Gemeinschaftsentzug bestrafe und durch die Ablehnung von Blutransfusionen das Leben von Kindern gefährde.

Aus amerikanischer „Bibelforscherbewegung“ hervorgegangen

Die Lehre der Zeugen Jehovas sagt aus, dass die Überlebenden der Endzeit, die sie als „große Volksmenge“ bezeichnen, auf der „befriedeten Erde“ miterleben, wie sich die Erde in ein Paradies verwandeln und der Mensch in einem Prozess von der Sünde geheilt würde. Die Menschen selbst seien am Geschehen aktiv Beteiligte.

Nach Angaben der Religionsgemeinschaft haben die „Zeugen Jehovas“ bundesweit mehr als 200.000 Mitglieder und sind aus der in den USA von Charles Taze Russell gegründeten „Bibelforscherbewegung“ hervorgegangen, die Anfang des 20. Jahrhunderts auch in Deutschland aufblühte.

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Literaturempfehlungen:
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Ich gehörte zu den 144 000
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