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Christi Himmelfahrt ein Vatertag?

Foto: Thomas Schneider/agwelt
Foto: Thomas Schneider/agwelt

Von Thomas Schneider

Während Christen seit dem 4. Jahrhundert am 40. Tag des Osterfestkreises „Christi Himmelfahrt“ feiern, hat sich zu diesem Datum im Weltlichen der „Vatertag“ etabliert. Er ist gewissermaßen ein Pendant zum Muttertag.

Christen gedenken 39 Tage nach dem Ostersonntag der Rückkehr Jesu Christi als Sohn Gottes zu seinem himmlischen Vater und bekennen im Apostolischen wie im Nicänischen Glaubensbekenntnis die Worte „aufgefahren in den Himmel“. Die Himmelfahrt Jesu ist eine bedeutende Tatsache für Christen. Jesus hat ihre Sünden auf dem Kreuz getragen, ist aufgenommen worden in Herrlichkeit und sitzt zur Rechten Gottes.

Jeder 2. Deutsche verknüpft „Himmelfahrt“ mit „Vatertag“

Heute verknüpft jeder 2. Deutsche (48 Prozent) „Christi Himmelfahrt“ mit dem „Vatertag“. Nur 39 Prozent verbinden dieses Fest mit der Auffahrt Jesu in den Himmel. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa-Consulere (Erfurt) im Auftrag von idea.

Entstanden ist der „Vatertag“ in den USA im Gedenken an einen Kriegsveteranen, dessen Ehefrau während der Geburt ihres sechsten Kindes starb und er dann aufopferungsvoll alle seine Kinder allein aufzog. Bald schon verbreitete sich der Gedanke in vielen Ländern, für Väter einen Gedenktag zu schaffen.

Seit Ende des 19. Jahrhunderts gibt es in Deutschland die heutige Form der beliebten „Vatertag“-Feiern. Seither treffen sich Männer zu spontanen oder auch organisierten Ausflügen (so genannten „Herrenfahrten“), um ihre Männlichkeit unter Beweis zu stellen, die nicht selten in Saufgelagen ihre unsittlichen Auswüchse zeigt. Laut Statistischem Bundesamt erreicht an einem solchen Tag die Zahl der durch Alkohol bedingten Verkehrsunfälle einen Jahreshöhepunkt.

Wenn Christen ihren Glauben vorleben…

Sicher unbewusst wurde der Begriff „Vatertag“ gewählt. Aber er erinnert daran, dass die „Vater“-Rolle – mit ihrer hohen Verantwortung für die von Gott gestiftete Familie mit Vater, Mutter und Kindern – prägend sein muss, wenn das Familienleben im Kleinen und das Zusammenleben der Menschen in einer Gesellschaft gelingen soll.

Wenn Christen zu Christi Himmelfahrt und in ihrem praktischen Alltag öffentlich ihren Glauben vorleben, dass sie der himmlische Vater wunderbar führt und begleitet, kann es für Menschen, die auf der Suche nach Gott sind, nicht nur vorbildhafte Wirkung haben, sondern ihnen auch das Herz für Gott öffnen. Christi Himmelfahrt wäre dann im Sinne Jesu ein echter Vater-Tag, ein Herren-Tag, an dem der Herr des Lebens der Mittelpunkt ist.

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