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SPIEGEL-Redakteurin: „Weihnachten allein…“

Allein. Foto: sokaeiko/pixelio.de

von Thomas Schneider

Viele Menschen kommen mit ihrer Lebenssituation nicht klar. Sie ziehen sich zurück, beneiden andere um den Sinn ihres Lebens oder lassen sich dazu hinreißen sie in ihrem Glücklichsein zu beschimpfen.

Unter dem Titel „Weihnachten allein. In dieser verdammten Nacht“ lässt die im thüringischen Weimar geborene und heute in Zürich lebende SPIEGEL-Redakteurin Sibylle Berg ihrer Seele freien Lauf.

Sie habe schon „alles versucht“, aber nichts habe ihr bislang helfen können, weder der „Heiligabend“ bei „Freunden“ noch die Flucht in die „Ferne“ oder etwa das „Nachtleben“. Und sie entscheidet für sich:

„Jetzt bleibe ich allein daheim und bilde mir ein, dass das großartig ist. Bis die Glocken läuten und mir die Luft abschnüren.“

Ist das nur so erfunden oder beschreibt sie ihr wirkliches Leben oder was davon übrig geblieben ist – zwischen Suchen und Frustration? Sie beschreibt den Heiligen Abend aus ihrem Empfinden:

„Gleich ist Heiligabend. Was für ein altes Wort, eines, das es gar nicht mehr geben sollte, es gibt doch so wenig, was heilig ist. Dieser Abend vielleicht schon. Dieser miese Abend.“

„…es gibt doch so wenig, was heilig ist“. Wie recht sie hat! Sucht sie etwa nach d e m, d e r „heilig“ ist? Von ihren Freunden ist sie weggegangen, Reisen in fremde Länder haben ihr nicht geholfen. Und sie bekennt: „Doch auch da kam die Nacht und ein Sehnen, nach was nur.“ – Nach einem heiligen Zuhause?

Berg: „Weißt du, ich könnte jetzt rausgehen, in einen Club gehen, wo all die Einsamen gegen die Traurigkeit antanzen, antrinken. Ich könnte mich in ihnen sehen, könnte sehen, wie ich in einem Club stehe und auf Weihnachten scheiße.“

Doch auch das würde ihr nicht helfen: „…nichts hilft in dieser verdammten Nacht.“ Beim Glockengeläut geht sie in Angriffsstellung – warum eigentlich?

„Die Glocken, jetzt gehen die Glocken los. Die Katholiken greifen an, ich möchte verächtlich den Mund verziehen. Die Idioten belächeln, die in die Kirche gehen, sich ein Märchen anhören in schlecht geheiztem Gemäuer. Aber ich schließe nur die Augen und höre den Glocken zu. Jeder Schlag hallt in mir, füllt mich aus. Bis ich keine Luft mehr bekomme, bis ich schreien möchte, weglaufen vor diesen Glocken, denn sie werden immer lauter und schlagen in meinem Körper wie gegen Wände aus Eis. Dann ist Ruhe, und ich weiß, was jetzt passiert, in tausend Wohnungen.“

Sie beschreibt den Stress in den Häusern am „Heiligabend„: Geschenke kaputt, Essen und Gardine angebrannt etc. pp. – Und sie selbst? Sie will zu Hause bleiben, Schlafen und „gute Filme“ an „Heiligabend“ sehen. Und die Anderen? „…alles schläft, satt von Liebe, vom Braten, von der Erschöpfung.“ Und sie würden auf sie „neidisch sein“. Doch die Suchende kommt zu dem Schluss: „Ich befürchte, das wird mir nicht helfen.“

Bleibt die Hoffnung, dass der SPIEGEL-Redakteurin der Heiland und Retter im Leben begegnet. Nur ER kann sie aus Einsamkeit, Frust und Resignation herausführen. Dann wird sie erkennen w e r „heilig“ ist und dass, wer an Jesus Christus glaubt, weder verdammen noch verspotten muss. Sie wird erkennen, dass Menschen, die in die Kirche gehen, keine „Idioten“ sind.

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