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Esoterik an Schulen nimmt zu

(AG WELT) Die Online-Zeitung „Süddeutsche.de“ informierte heute seine Leser in einem zweiseitigen Beitrag darüber, dass Esotrik in den Schulen zunehme.

Lehrer würden immer häufiger zweifelhafte Methoden wie Duftöle, esoterische Entspannungsmethoden und „Brain-Gymin“ in Klassenzimmern einsetzen. Gestressten Lehrern würden sogar Fortbildungen angeboten, damit man sie nach sogenannten „Wohlfühl-Kursen“ wieder als Menschen wahrnehmen könne.

Es gehe bei den Praktiken aus dem Bereich der Esoterik hauptsächlich um die Bekämpfung von Aufmerksamkeitsdefiziten, Hyperaktivität, Gewaltbereitschaft und Bewegungsmangel. So würden beispielsweise Lehrer von Lichtwesen eingeflüsterte Entspannungstechniken an Kollegen und Schüler weitergeben. Der Nutzen der meisten Praktiken sei wissenschaftlich nicht belegt.

Das Lichtwesen „El Morya“ habe bereits fünf Lehrer-Ratgeber geschrieben. Spiritualität soll Lehrern helfen, zur inneren Ruhe zu finden. Die Autorin des „Süddeutsche“-Kommentars, Anne Höhl schreibt: „Manche Lehrer scheinen sich nicht mehr auf ihr Einfühlungsvermögen und die erlernten Erziehungsmethoden verlassen zu wollen“.

Die Aromatherapie „Dufte Schule“ verspreche Konzentrationssteigerung und sogenannte „Rescue-Tropfen“ weniger Angst vor Prüfungen. An den Universitäten finde man umstrittene „Para- und Pseudowissenschaften“ wie Elektroakupunktur, Chiropraktik, Radiästhesie oder Geomantie.

Der Hersteller der Aromaserie „Dufte Schule“ und andere Produzenten von esoterischen Produkten stünden immer wieder in der Kritik, weil es bei den unternehmensseitig vorgelegten Studien an neutralen Kontrollgruppen mangele.

Aber auch die Gehirngymnastik „Brain Gym“ werde angeboten, die den Fluss einer kosmischen Energie mit Namen „Qi“ steuern soll. Das Berühren von bestimmten Energiepunkten, kombiniert mit einigen Bewegungsübungen, soll Lernende von Legasthenie und Konzentrationsschwäche befreien. Doch mehrere wissenschaftliche Studien hätten keine Belege für eine Leistungssteigerung finden können.

„Bedenklich“ findet Höhl „vor allem die Wirkung auf die Schüler“. Der unreflektierte Umgang mit dubiosen Mittelchen und Ritualen könne zu einer psychischen Abhängigkeit führen.

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