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Pakistan: Behindertes Mädchen wegen „Blasphemie“ festgenommen

(AG WELT) In Pakistan hat die Polizei ein geistig behindertes Mädchen wegen angeblicher „Blasphemie“ festgenommen.

Zeugen hätten gesehen, wie die 11-jährige Christin Koranseiten entsorgen wollte. So wird spekuliert, dass Rifta, die an einem Down- Syndrom leidet, versucht haben soll, Seiten aus der islamischen „Heiligen Schrift“ zu verbrennen.

Im „Land der Reinen“, wie Pakistan auf Persisch und Urdu bedeutet, werden Christen benachteiligt, verfolgt und vertrieben. Muslime finden immer einen Anlass, Christen wegen angeblicher „Lästerung Allahs“ oder „Beleidigung Mohammeds“ in Bedrängnis zu bringen und den Behörden auszuliefern.

Pakistan auf Platz 10 im Weltverfolgungsindex von Open Doors

Das Blasphemiegesetz hilft dabei, Christen willkürlich zu schikanieren. Allein der Versuch, das seit den 1980er Jahren geltende islamische Recht ändern zu wollen, ist lebensgefährlich. So mussten der Gouverneur der Provinz Punjab, Salman Taseer, und der Minderheitenminister Shabhaz Bhatti eine versuchte Reformierung des Blasphemiegesetzes mit ihrem Leben bezahlen. Der „schwarze Paragraph“ beruht auf Artikel 295 des pakistanischen Strafgesetzbuches, der Angriffe auf den Koran sowie Schändung und Beleidigung des Propheten Mohammed mit lebenslanger Haft bzw. der Todesstrafe ahndet.

Pakistan steht auf Platz 10 im Weltverfolgungsindex 2012 von Open Doors. Christen sind in dem islamisch geprägten Land schon lange eine bedrängte Minderheit. Sie machen nahezu drei Prozent der Bevölkerung aus. Alle anderen sind Muslime.

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