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Erstmals „Lange Nacht der Religionen“ in Berlin

(AG WELT) Am 1. September lädt Berlin erstmals zur „Langen Nacht der Religionen“ ein.

Schirmherr ist der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit. Das offizielle Hauptstadtportal „Berlin.de“ hat dazu eine Mitteilung der Senatskanzlei veröffentlicht. Darin wird festgestellt, dass „Berlin als Stadt der Vielfalt“ zahlreiche „große und kleine Kirchen sowie Religionsgemeinschaften unterschiedlichster Herkunft und Prägung beheimatet“. Kirchen, Synagogen, Moscheen, Tempel und andere religiöse Orte seien „sehr häufig Stätten der Begegnung und des sozialen Zusammenhalts“.

Mit der „Langen Nacht der Religionen“ will Berlin ihren Bürgern und Besuchern die Möglichkeit geben, diese Orte und ihre Gemeinschaften kennenzulernen. Zwischen 18 und 23 Uhr könnten, so die Senatsverwaltung, „vermeintlich vertraute Orte neu erlebt und unbekannte Orte entdeckt werden“. Geboten werde ein vielfältiges Programm an über 60 verschiedenen Standorten.

An dem Event, das Wowereit am 1. September um 16 Uhr eröffnen soll, beteiligen sich laut Mitteilung des Berliner Senats „Bahá’í, Buddhisten, Christen, Hindus, Juden, Muslime und Sikhs sowie weitere interreligiöse Initiativen und Einrichtungen“. Entstanden sei die Idee im Rahmen des „Berliner Dialogs der Religionen“, einer Initiative der Senatskanzlei für Kulturelle Angelegenheiten. Koordiniert werde die Aktion von einem „multireligiös besetzten Initiativkreis“. Das Print- und Onlinemagazin „SEIN“, das nach eigenen Angaben „weltanschaulich, finanziell und organisatorisch unabhängig“ sei, berichtet über die „Lange Nacht der Religionen“.

Im Programmangebot der christlichen „Lydia-Gemeinde“ in Berlin-Rudow steht: „Wir hören weltberühmte Geschichten am Lagerfeuer, essen Stockbrot und Würstchen.“ Die „Ev. Ernst-Moritz-Arndt Kirchengemeinde“ im Stadtteil Berlin-Zehlendorf lädt „zum Hören von Musik, zur Kirchenführung und zur Meditation“ ein. Der Beitrag der Norwegischen Kirche „ist eine lebendige, freie Erzählung von Geschichten verschiedener religiöser Traditionen“. Auch die Möglichkeit für den Dialog zwischen den Religionen sei gegeben.

Das buddhistische Übungszentrum „Quelle des Mitgefühls e.V.“ in Hermsdorf bietet „geleitete Sitz- und Gehmeditation, Tiefenentspannung und Klangschalenmeditation“. Im Sikh-Tempel „Gurdwara Sri Guru Singh Sabha Berlin“ sollen „Hymnen aus dem heiligen Buch `Guru Granth Sahib`“ zu hören sein und die „Imam Cafer Sadik Moschee“ in Berlin-Gesundbrunnen will „einen kulturellen und historischen Austausch pflegen“. Das „Lotos-Vihara Meditationszentrum“ Berlin-Mitte verspricht die „Einführung in den Buddhismus, Metta-, Samatha- und Vipassana-Meditation“ und die „Kirchengemeinde `Maria von Magdala` der Alt-Katholiken“ liest aus dem Prophetenbuch Jesaja: „Denn der Herr redet …“. Das „Tor zu höheren Welten“ will der Eckankar e.V. in Charlottenburg öffnen und bietet „Spirituelle Übungen zum Ausprobieren“. Auch die Moschee ohne Dachverband „Tekke-i Kadiriyye Mescidi e.V.“ hält in der Berliner Karl-Marx-Straße 179 ein Programm bereit mit dem Hinweis, dass dieses erst noch veröffentlicht werde.

Die Berliner Kulturverwaltung verstehe sich nach eigenen Angaben als Dienstleister gegenüber den Religionen, wobei das Wohl der Stadt gefördert werden solle. In Berlin leben etwa 3,5 Millionen Einwohner. Davon ist der größte Teil konfessionslos (60 Prozent). Knapp 19 Prozent sind evangelisch, etwas mehr als 9 Prozent katholisch, 2,7 Prozent zählen sich zu anderen christlichen Gemeinschaften, etwas mehr als 8 Prozent sind muslimisch. Unter einem Prozent liegen Juden (0,3 Prozent) und andere Religionsanhänger (0,6 Prozent).

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