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eBay stellt Verkauf von „Zaubersprüchen“ ein

Foto: Thomas Schneider
Foto: Thomas Schneider
(AG WELT) Ab September will das Online-Auktionshaus eBay keine „Flüche“ und „Zaubersprüche“ mehr über seine Website verkaufen.

Man will aber nur solche Anbieter aus der Angebotspalette löschen, die dem Auktionshaus unzufriedene Kunden bescheren.

In einer Pressemitteilung des weltweit größten Internet-Auktionshauses heißt es:

„Im metaphysischen Bereich treten für Käufer und Verkäufer öfter Probleme auf, die nur sehr schwer zu lösen sind.“

Die Entscheidung wurde demnach nicht aus religiösen Gründen getroffen, sondern mit der hohen Reklamationsquote bei derartigen Angeboten begründet. Nach Einhaltung einer bestimmten Frist sollen Konten von Personen gesperrt werden, die weiterhin derartige Produkte anbieten.

Wer aber glaubt, dass eBay sämtliche „esoterische“ und „spirituelle“ Produkte aus dem Sortiment nimmt, hat sich zu früh gefreut. Von dem Verbot, das auch nur für den amerikanischen Markt gilt, seien Gegenstände ausgeschlossen, „die einen materiellen Wert besitzen, aber auch für rituelle Praktiken genutzt werden könnten“, so eBay.

Gegner dieses Verbots haben bereits eine Petition gestartet, die bis dato 1.688 Personen unterzeichnet haben. Unter der Überschrift „Verbannt unsere Wahrsager nicht“ wehren sie sich vehement gegen die Entscheidung von eBay, „Tarot, Wahrsagen, Reiki, metaphysischen Schmuck, Zauber, Magie, Heilung, Segensdienstleistungen“ nur noch bis Ende August anbieten zu dürfen. Man kämpfe, so die Vertreter der Esoterik, „für den Hellseher und den Tarot-Leser, für Hexen, Wicca, Heiden, New Age, Heiler, Segen, Zaubersprüchen, Voodoo, Artikel der Magie…“.

Kann eBay das Verbot durchsetzen, werden ab September etwa 100.000 verfügbare Artikel aus dem Sortiment des Auktionshauses verschwinden. Immaterielle Güter wie Geistheilungen, Zaubersprüche, Flüche und Gebete werden dann auf der Internetplattform nicht mehr zu finden sein. Auch „gesegnete“ oder „verfluchte“ Gegenstände nimmt eBay aus dem Programm. Einige Anbieter haben in verschiedenen Internetforen bereits angekündigt, durch geschicktes Umformulieren ihrer Angebotstexte das Verbot zu umgehen.

Kommentar

Esoterik als Lehre vom Geheimen hat sich weltweit zu einem einträglichen Wirtschaftszweig entwickelt, der Bereichen wie Aberglaube, Magie, Okkultismus, etc. zuzuordnen ist. Die hohe Reklamationsquote bei eBay stützt die Erfahrung vieler Menschen, dass hinter esoterischen Angeboten eine Weltanschauung steht, die Menschen Heilung, Gesundheit, Glück und Erfolg verspricht, ihre Versprechen aber nicht halten kann. Wer mittels ersoterischer Gegenstände entsprechende Riten praktiziert, glaubt entweder Scharlatanen oder widergöttlichen Mächten.

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