(AG WELT) Wie kath.net berichtet, ist der deutsche Schriftsteller Martin Mosebach der Auffassung, dass Gotteslästerung unter Strafe gestellt werden sollte.
Der Katholik verweise in einem veröffentlichten Aufsatz darauf, dass das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland auf christlichen Fundamenten beruhe, die der Staat zu schützen habe. Wörtlich heiße es:
„Hier läge eine Pflicht des Staates begründet, jenen Gott, auf dessen Geboten er seine sittliche Ordnung aufbauen will, vor Schmähung zu bewahren, die dieser sittlichen Ordnung auf Dauer den Respekt entziehen würde.“
Kirche protestiert nicht
Mosebach vermisse bei Gotteslästerung den Protest der Kirche: „Bischöfe blicken verlegen zur Seite, wenn von Blasphemie die Rede ist; sie wollen sie bloß nicht wahrnehmen, um nicht Stellung beziehen zu müssen.“
Heutzutage sei Gotteslästerung risikolos, wenn sie sich nicht gerade gegen den islamischen Religionsstifter Mohammed richte. Mit dem erstarkenden Islam sei um die Blasphemiedebatte wieder „Musik in die Sache“ gekommen, so Mosebach.
Der 1951 in Frankfurt-Sachsenhausen geborene Schriftsteller studierte in Frankfurt am Main und Bonn Rechtswissenschaften. 2007 wurde Mosebach mit dem Georg-Büchner-Preis, dem renommiertesten Literaturpreis der deutschen Sprache, ausgezeichnet.
Kommentar
Interessant! Gott (ge)braucht hin und wieder auch katholische Schriftsteller, um der Kirche – besser: den Kirchen – ihre Schwächen aufzuzeigen. Denn auch die evangelische Geistlichkeit protestiert kaum noch, wenn dem gelästert wird, für den sie in der Welt Licht und Salz sein soll. (Thomas Schneider)