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Aberglaube: Pfählung aus Angst vor lebenden Toten

Foto: Sven Richter/pixelio.de

(AG WELT) Wie die Online-Zeitung «Sofia Morning News» meldet, haben bulgarische Archäologen in der Kleinstadt Sozopol (Созопол), nahe der südostbulgarischen Schwarzmeerküste, Gräber mit zwei gepfählten Männern entdeckt. Die vor etwa 700 Jahren bestatteten Leichen seien einem Aberglauben zum Opfer gefallen.

Gepfählte hielt man zu Lebzeiten für böse. So sollte das Pfählen, das Durchbohren des toten menschlichen Körpers mittels eines oder mehrerer Pfähle oder Pflöcke, das Wiederkehren des Getöteten unmöglich machen. Man glaubte an eine Rückkehr der Toten beispielsweise als Vampir, die die Menschen quälten. Auch hatte man Angst, die Verstorbenen könnten sich durch die Macht der Götter rächen.

Noch bis Ende der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sei es in einigen Dörfern Bulgariens vorgekommen, dass Tote gepfählt wurden. Ausgrabungen belegen, dass die Toten im Sarg oder im Grab gepfählt wurden.

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