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Chinesische Medizin soll im Erzgebirge etabliert werden

Foto: Harald Wanetschka/pixelio.de
Foto: Harald Wanetschka/pixelio.de

(AG WELT) Wie die FREIE PRESSE bereits am 27. Januar und der „BLICK“ am 4. Februar berichten und wie auf der Internetseite der Stadt Eibenstock zu lesen ist, soll mit einem Kur- und Heilzentrum ein „Zentrum für fernöstliche Wellness“ und „Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)“ in Waldhausen bei Eibenstock im Erzgebirge etabliert werden.

Für den Bürgermeister Uwe Staab (CDU), so schreibt die FREIE PRESSE, sei das Projekt ein wertvoller Baustein in seinem Plan, aus Eibenstock einen Kurort zu machen. Die Stadträte von Eibenstock hatten bereits „grünes Licht“ für das Zentrum gegeben, das auf dem Gelände des ehemaligen Landhotels gebaut werden soll.

Der Kasache Jewgeni Ubykin, der eine Fläche von 8,4 Hektar erworben habe, tritt als Investor auf, der dieses Vorhaben mit zwölf Millionen Euro in voraussichtlich fünf Bauabschnitten plane. Auch das alte Landhotel und vierzig kleine Ferienhäuser sollen ins Konzept eingefügt werden. Geplant sind auch Außenanlagen mit chinesischem Garten, Erlebniswald und Saunahäuschen.

Ubykin führe in in Almaty (dem früheren Alma-Ata) ein großes Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärunternehmen. Sein Geschäftspartner Hans-Ulrich Blankenbach aus SchneebergEr kenne den Unternehmer seit acht Jahren als „seriösen und angenehmen Geschäftspartner“. Ubykin habe „ein Faible für gesunde Ernährung, mag deutsches Essen, deutsches Bier und schnelle Autos“, so Blankenbach.

Der Mann aus Kasachstan habe in China den Präsidenten der TCM-Weltorganisation, Deng Liang Yue, kennengelernt und in ihm einen „Pate“ für dieses Projekt gefunden. So habe man zwei Professoren und zwei Ärzte für vorerst drei Jahre binden können. Ubykins Geschäftspartner ist Hans-Ulrich Blankenbach aus Schneeberg.

Der Autor der Buchreihe „Moderne Medizin und Ethik“, Michael Kotsch (Horn Bad Meinberg), teilt dazu mit:

„Die TCM ist das Ergebnis einer mehrere tausend Jahre umfassenden Entwicklung, in der sich einzelne empirische Daten und statistische medizinische Erfahrungen mit weltanschaulichen Überzeugungen des Schamanismus, Taoismus, Konfuzianismus, Buddhismus und Universismus sowie abergläubischen, magischen und okkulten Riten aus diesen Bereichen miteinander vermischt haben.“

Daraus sei, so Kotsch, ein komplexes diagnostisches und therapeutisches System entstanden, das die Vorstellung der alles durchziehenden kosmischen Lebensenergie `Qi`, die sich in die polaren Kräfte `Yin` und `Yang` aufspaltet, zur Grundlage hat. Von der Harmonie dieser Kräfte seien, so sage es die TCM, der Zustand der Welt und auch die Gesundheit des einzelnen Menschen abhängig.

Der Bezug zwischen diesem religiösen Weltbild und den empirischen medizinischen Symptomen sei, so der Buchautor, über eine ausgeklügelte, aber wissenschaftlich nicht nachweisbare Systematik geschaffen worden. Schließlich sei es die in allen Geschöpfen strömende Grundenergie des Universums, die durch die Anwendung der TCM heilen solle. Die Lebensenergie sei jene Heilenergie, die auf fernöstliche Heilkunde baue.

Mit TCM-Therapien wie Meditation verknüpft mit Pharmakologie (von innen) und Akupunktur und „Feng Shui“ (von außen) soll mit dem harmonischen Fließen des Qi Körper und Seele genesen. Der religiöse Hintergrund der TCM mag den einen oder anderen Heilungserfolg erzielen. Das könne aber auch dann der Fall sein, wenn Menschen ihr Leben satanischen Mächten ausliefern. Naturwissenschaftlichen Überprüfungen jedenfalls habe TCM bis heute nicht standhalten können.

Mit dem „Kur- und Heilzentrum“ für TCM fördern die Eibenstocker die Etablierung von Heilpraktiken im Erzgebirge, deren Wurzeln hauptsächlich aus fernöstlichen Religionen kommen, die oftmals mit schamanischen oder magischen Elementen vermischt sind. Die TCM verspricht die Gesundung von Körper und Seele durch den Glauben an die Universalkraft `Qi`. Eine Therapie, die Christen ablehnen, weil sie an keine kosmischen Energieströme glauben und in der Bibel keine Rede davon ist, dass der Mensch um jeden Preis gesund sein muss. Nach der TCM aber bedeutet Gesund sein „Eins sein“ mit der kosmischen Energie `Qi`.

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