(AG WELT) Der selbsternannte „Prophet“ Warren Jeffs ist wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger von einem taxanischen Gericht zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Dem 55jährigen Anführer der polygamen Sekte „Fundamentalist Church of Jesus Christ of Latter-Day Saints“ wurde zur Last gelegt, zwei Mädchen im Alter von 12 und 15 Jahren zu einer „spirituellen Heirat“, einem Geschlechtsakt, gezwungen zu haben. Die Vaterschaft Jeffs bezüglich des schwangeren älteren Mädchens habe man mittels DNA-Test nachweisen können. Laut Staatsanwaltschaft soll Jeffs 79 Frauen geheiratet haben, darunter mehrere Minderjährige.
Der Angeklagte habe vor Gericht die Überzeugungen der mormonischen Splittergruppe und die Vielehe als Gottes Gebot, das man befolgen müsse, verteidigt.
Nach US-Medienberichten habe die Beratung der Jury, die aus zehn Frauen und zwei Männern bestand, nur etwa eine halbe Stunde gedauert. Sie verurteilten den Sekten-Führer im ersten Fall zu lebenslanger, im zweiten zu weiteren 20 Jahren Haft. Zudem wurde eine Geldbuße in Höhe von 10.000 Dollar verhängt.