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Harry Potter im Frankfurter „Bibelhaus Erlebnis Museum“

(AG WELT) Der Verein „Frankfurter Bibelgesellschaft e.V.“ hatte am vergangenen Sonntag erstmals in sein „Bibelhaus Erlebnis Museum“ zu Führungen mit dem Titel „Hexerei und Zauberei in der Bibel“ und „Harry Potter und die Bibel“ eingeladen.

Wie auf der Internetplattform der Ausstellung zu lesen ist, seien die „Magier aus dem Morgenland in Bethlehem, die Wunder Jesu am See, der `Zauberstab` des Mose in Ägypten“ Belege dafür, dass es Magie auch in der Bibel gebe. Und weiter:

„Wenn Menschen erzählen, wie Gott ihnen geholfen und sie auf wunderbare Weise gerettet hat – das sind zauberhafte Momente.“

Laut Pressemitteilung frage das „Bibelhaus“ zum Start des achten Films der Harry-Potter-Reihe in den Familien- und Erwachsenenführungen „nach biblischen Motiven in den Romanen und nach Magie und Zauberei in der Heiligen Schrift.“

So werde im siebten Buch der Potter-Reihe an zentraler Stelle aus der Bibel zitiert. Die Autorin J. K. Rowling habe den Satz „Der letzte Feind, der zerstört werden wird, ist der Tod“ (1 Kor 15, 26) selbst einmal als Schlüssel zur ganzen Reihe bezeichnet. Im achten Teil der Verfilmung fänden sich „viele Anleihen an religiöse Bilder und Sprache“. Aus dieser Perspektive falle „ein neues Licht auf die Entwicklung des Zauberjungen zum Erwachsenen und seine Auseinandersetzung mit den großen Fragen: Vertrauen, Tod, Liebe.“

Bei einem Weg durch das „Bibelhaus Erlebnis Museum“ werde die Spur biblischer Motive bei „Harry Potter“ verfolgt und mit der neuen Inszenierung der Originalfundstücke aus Israel aus der Zeit Jesu in Bezug gesetzt.

Im März 2007 hatten zwei christliche Elternpaare aus Chemnitz (Sachsen) dafür gesorgt, dass die Lektüre des ersten Harry-Potter-Bandes am Kepler-Gymnasium aus dem Lehrplan einer fünften Klasse gestrichen wurde. Sie fühlten sich als Christen verletzt, weil Magie in den Büchern einen großen Raum einnehme.

Für den Beauftragten für Weltanschauungs- und Sektenfragen in der sächsischen Landeskirche, Harald Lamprecht (Dresden), sei es nicht die Magie, die Harry Potter rette , sondern seine Freunde und die Fähigkeit, lieben zu können. Dies sei, so der Kirchenbeauftragte, „ein christliches Motiv“. Seiner Ansicht nach könnten Kinder gut zwischen Fantasie und Realität unterscheiden und wüssten, „dass man auch mit einem Plastikzauberstab nicht wirklich zaubern“ könne. „Bei Potter geht es ethisch hochanständig zu“, so Lamprecht.

Auch für den Referenten der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Matthias Pöhlmann (Berlin), gebe es da „nichts Okkultes hineinzugeheimnissen“. Harry Potter sei lediglich „eine Geschichte über Freundschaft und die Auseinandersetzung von Gut und Böse.“

Gabriele Kuby (Rimsting am Chiemsee) hingegen zeigte sich bereits 2003 davon „angewidert“, dass sich Kinder durch die Lektüre der Harry-Potter-Bücher mit der Welt des Okkulten beschäftigen. In ihrem Buch „Harry Potter – gut oder böse?“ schreibt die katholische Soziologin und Buchautorin:

„Harry Potter ist ein globales Langzeitprojekt zur Veränderung der Kultur… Mit der Verharmlosung von Magie dringen die Kräfte in die Gesellschaft ein, die das Christentum einst überwunden hat.“

Nach Angaben des Veranstalters nahmen etwa 50 Personen an den Führungen im Frankfurter „Bibelhaus Erlebnis Museum“ teil. Die nächste Führung zu diesem Thema ist für den 11.September angezeigt.

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