(AG WELT) In ihrer Ausgabe vom 19. Mai präsentierte die FREIE PRESSE unter der Überschrift „Zwei Hellseher setzen sich an die Spitze“ die Auswertung eines „Propheten-Wettbewerbs“, bei dem Torzahl und Platzierung für den Fußballclub „FC Erzgebirge Aue“ über Kaffeesatzlesen vorausgesagt werden.
Bereits im Januar hätten „immerhin 35 der 223 Kaffeesatzleser“ den FC Erzgebirge Aue zu Saisonschluss auf Rang 5 gesehen. Bei den 40 geschossenen Toren habe es aber nur acht (3,6 Prozent) richtige Voraussagen gegeben.
Das Lesen des Kaffeesatzes, auch Kaffeedomantie genannt, dient im Volksspiritismus (Geisterbeschwörung) dem Wahrsagen der Zukunft und geht auf das Ende des 17. Jahrhunderts zurück.
Die Wirksamkeit dieser Methode wurde nie wissenschaftlich nachgewiesen. Dennoch praktizieren viele Menschen das Kaffeesatzlesen. Besonders Frauen seien dafür zugänglich. Wahrsagepraktiken können sich vom lustigen Freizeitvertreib bis hin zum ernsthaften Lebenssinn entwickeln. In einem Internetblog schreibt Dr. M.: „Der Mensch hat Sehnsucht nach dem Wissen, was in der Zukunft liegt. Er versucht damit ein Loch zu stopfen.“ Dahinter steckt die Sehnsucht nach etwas Positivem, nach einem erfüllten Leben.
Kaffeesatzlesen ist eine Form des Aberglaubens. Seit den siebziger Jahren ist in Deutschland eine deutliche Zunahme des Aberglaubens zu verzeichnen. 2005 stellte das Allensbach-Institut für Demoskopie fest, dass etwa 42 Prozent der Deutschen abergläubig sind.
Von Friedrich dem Großen stammt das Zitat: „Der Aberglaube ist ein Kind der Furcht, der Schwachheit und der Unwissenheit.“ Ein unbekannter Verfasser bekennt: „Wer dem Glauben die Tür versagt, dem steigt der Aberglauben durchs Fenster.“
Vielen Menschen ist unbekannt, dass sie der Aberglaube von Gott entfernt und dass sie sich auf andere übersinnliche Kräfte einlassen. Aberglaube ist Gegenglaube, eine von Gott losgelöste Weltanschauung. Ein Mensch, der sich mit magischen oder okkulten Dingen beschäftigt, vertraut nicht mehr seinem Schöpfer, sondern den Einflüsterungen anderer Mächte. Die Bibel sagt (3.Mo 19,26): „Ihr sollt nicht Wahrsagerei noch Zauberei treiben.“ Eine Befreiung von okkulten Bindungen kann aus christlicher Sicht allein durch Lebensübergabe an Jesus Christus erfolgen.
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