Quelle: idea.de
Willingen (idea) – Viele Menschen mit übersinnlichen Fähigkeiten bieten der Familie des seit vier Wochen verschwundenen Mirco aus Grefrath bei Krefeld ihre Dienste an.
Doch die Eltern des Elfjährigen seien fest entschlossen, sich nicht auf solche Dienstleister zu verlassen, sondern auf Gott zu vertrauen. Das berichtete der Präses des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP), Roman Siewert (Norddeich), auf der Bundeskonferenz seiner Freikirche, die vom 27. bis 30. September in Willingen (Nordhessen) tagt. Mircos Familie gehört zur Krefelder Christengemeinde im BFP. Gemeinsam mit Pastor Norbert Selent begleitet Siewert die Familie seelsorgerlich. „Der allmächtige Gott ist ein Retter und Nothelfer“, zitierte der Präses in Willingen einen Vers aus dem alttestamentlichen Buch Daniel (6,28). Deshalb vereinten sich die mehr als 1.000 Pastoren und Gemeindeleiter im Gebet für Mirco und seine Familie. Man bete auch für den Entführer, dass er sich besinne und Mircos Aufenthaltsort bekannt gebe.
Mirco ist christlicher Pfadfinder
Unterdessen läuft die Fahndung weiter auf Hochtouren. Die Ermittler suchen derzeit einen Schallexperten, der einen Schrei auswerten soll, den Passanten in der Nacht des Verschwindens gehört haben. Mirco war am 3. September nach einem Ausflug zu einer Skateranlage nicht nach Hause zurückgekehrt. Der Junge, der am 18. September elf Jahre alt wurde, gehört zu den 15.800 Pfadfindern des BFP, den Royal Rangers. Seine Eltern haben sich in einem Fernsehaufruf an den oder die Entführer gewandt. Mircos Vater ist im Krefelder Gemeindevorstand, und ein Großvater ist pensionierter Pastor des BFP.
Jede dritte Gemeinde besteht aus Migranten
Mit etwa 46.000 Mitgliedern ist der BFP die zweitgrößte Freikirche in der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) nach dem Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden) mit 83.000 Mitgliedern. Rund 35 Prozent der 760 BFP-Gemeinden sind international ausgerichtet. In ihnen versammeln sich vornehmlich Migranten. Während der Bundeskonferenz wurden 63 Afrikaner ordiniert, die in Deutschland als Pastorinnen bzw. Pastoren tätig sein werden. Die sechs Frauen und 57 Männer stammen überwiegend aus Ghana und Nigeria und besitzen fast alle die deutsche Staatsbürgerschaft. Die 115. BFP-Bundeskonferenz im waldeckischen Upland stand unter dem Motto „Zukunft wagen – Auftrag und Werte leben“.