AG Welt e.V.

Botschafter im fremden Land…

Zufluchtsort

Vor ca. 20 Jahren, im Juli und August 1989, versuchten Hunderte DDR-Bürger ihre Ausreise in die Bundesrepublik durch die Besetzung bundesdeutscher Botschaften zu erzwingen.

In der Botschaft konnte man sich sicher fühlen, denn das Gelände der deutschen Botschaft war bundesdeutsches Hoheitsgebiet im fremden Land.

Eine Botschaft ist die diplomatische Vertretung eines Staates am Regierungssitz eines anderen Staates. Der Botschafter ist der persönliche Vertreter des Staatsoberhauptes. Er hat die Interessen seines Staates im Gastland zu vertreten. Wenn uns z. B. im Ausland unsere Dokumente abhanden kommen, sind wir froh, wenn uns dort die deutsche Botschaft weiterhelfen kann und sie unsere Interessen vertritt.

Außerirdische Staatsangehörigkeit

Als Jesus Christus von Pilatus verhört und gefragt wurde, ob er ein König sei, antwortete Jesus: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden darum kämpfen, dass ich den Juden nicht überantwortet würde; nun aber ist mein Reich nicht von dieser Welt“ (Joh 18,36).

Und wenn wir Jesus Christus um Vergebung unserer Sünden bitten und ein neues Leben mit ihm beginnen wollen, dann erhalten wir automatisch die Staatsbürgerschaft dieses ewigen Reiches, von dem Jesus Christus gesprochen hat. Allerdings verlieren wir dann die innerliche Bindung an diese vergängliche, gottesfeindliche Welt. Im Hebräerbrief 11,13 erfahren wir, dass schon die Glaubensväter (z.B. Noah, Abraham, Mose) bekannt haben, dass …..“sie nur Gäste und Fremdlinge auf Erden“ waren.

Ernennung zum Botschafter

Auch wir sind nun solche Gäste und Fremdlinge, allerdings mit einer verantwortungsvollen Aufgabe: Laut 2. Korinther 5,20 sind wir nun „Botschafter an Christi Statt“ !

Gott will durch uns, die wir nun Vertreter von Jesus Christus sind, die anderen Mitmenschen ermahnen: „Lasst euch versöhnen mit Gott!“

Und unsere Gemeinde soll – wie eine Botschaft im fremden Land – ein Zufluchtsort für Menschen sein, die auch Anteil am ewigen Reich Gottes haben wollen und auf der Suche sind.

Selbstkritik

Ist uns bewusst, dass die Aussage Jesu Christi auch für uns gilt, wenn wir seinen Willen tun und sein Wort weitersagen: “Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich; wer aber mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt hat“ (Lukas 10,16).

Sind wir dazu bereit, die Konsequenzen zu tragen, die im 1. Petrusbrief 2,11 so beschrieben werden: „Liebe Brüder, ich ermahne euch als Fremdlinge und Pilger: Enthaltet euch von fleischlichen Begierden, die gegen die Seele streiten……

Gott möchte uns nicht den Spaß verderben, aber verhindern, dass wir unbemerkt erneut in sündhafte Bindungen und Abhängigkeiten geraten. Er kennt unsere Wünsche, Begierden, Kämpfe und Niederlagen. Mit seiner Hilfe werden wir nicht untergehen! Er bietet uns immer wieder seine Kraft an, damit wir auch mit unseren Schwierigkeiten fertig werden.

Wenn ich mein bisheriges Leben, mein Reden und Handeln unter diesem Aspekt betrachte, möchte ich mich schamhaft verkriechen. Ich habe das Angebot seiner Kraft und Hilfe oftmals ignoriert und meinen Willen durchgesetzt. Normalerweise müsste ich daher als sein Botschafter abdanken und auch die Staatsbürgerschaft des ewigen Lebens verlieren. Aber ich darf durch Gottes Wort neu erfahren, dass Gott mir wieder eine neue Chance einräumt. Er vergibt mir mein Versagen. Jesus Christus hat auch meine Schuld am Kreuz bezahlt. Für mich unbegreiflich, aber wahr! Darüber bin ich froh und dankbar!

Martin Reininghaus

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