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Theologe: Weltreligionen nähern sich an

Quelle: idea.de

Der Religionswissenschaftler und anglikanische Theologe Prof. Perry Schmidt-Leukel. Foto: Wikipedia/Gakuro
Münster (idea) – Die großen Weltreligionen nähern sich nach Ansicht des Religionswissenschaftlers und anglikanischen Theologen Prof. Perry Schmidt-Leukel immer mehr an.

 
Das Ergebnis sei sowohl eine Konfrontation, als auch eine gegenseitige Durchdringung der Traditionen, schreibt der Wissenschaftler an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster in seinem neuen Buch „Transformation by Integration“ (Veränderung durch Integration). Immer mehr Menschen übernähmen Einsichten und Praktiken aus anderen Religionen für ihr eigenes Leben und bildeten „multireligiöse Identitäten“ aus. So gebe es inzwischen namhafte Theologen, die von sich beanspruchen, zugleich Christen und Buddhisten zu sein. In seinem Buch konzentriert sich Schmidt-Leukel auf die theologischen Probleme, die mit dieser Entwicklung verbunden sind. Seiner Ansicht nach mache es wenig Sinn, vor der Vermischung von Religionen zu warnen. Vielmehr sei eine theologische Neubewertung nötig. Der Autor strebt eine „interreligiöse Theologie“ an, die nicht mehr nur auf einen einzelnen Strang der menschlichen Religionsgeschichte zurückgreift, sondern „dem Glauben aller Ausdruck verleiht“. Der 54-Jährige lehrt und forscht seit diesem Frühjahr in Münster und leitet im Rahmen des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ das Forschungsprojekt „Pluralismusfähigkeit der Religionen/Interreligiöse Theologie“. Er gilt als einer der international führenden Vertreter der Pluralistischen Religionstheologie, die von einer theologischen Gleichrangigkeit der großen Religionen ausgeht.

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