PDF: Wie spreche ich mit Jehovas Zeugen?
Eine Gesprächshilfe
Was gilt es, bei Gesprächen mit Jehovas Zeugen zu beachten?
1. Zunächst einmal ist vor Augen zu halten, dass die Botschaft der Bibel auch den Jehovas Zeugen gilt: „So sind wir nun Botschafter an Christi Statt, denn Gott vermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi Statt: Lasset euch versöhnen mit Gott.“ (2Kor 5,20). Das bedeutet, dass auch den Jehovas Zeugen die biblische Botschaft weiterzusagen ist und sie nicht ausgegrenzt werden dürfen. Auch ihnen gilt das Erlösungswerk Christi!
2. Aus dem ersten Punkt resultiert, immer offen für Kontakte mit Jehovas Zeugen zu sein. Oft kommen sie an die Haustüren oder stehen an Straßenecken und auf Plätzen. Hier und da sind es auch Arbeitskollegen, Nachbarn oder sogar Verwandte. Jede von Gott geschenkte Möglichkeit ist zu nutzen, um ins Gespräch zu kommen.
3. Den Jehovas Zeugen ist stets mit Liebe, Freundlichkeit und Respekt zu begegnen. Es sind Menschen, die Jesus Christus noch nicht kennen. Sie sind keine Feinde!
4. In einem ersten Gespräch soll es nicht um eine große theologische Diskussion gehen, sondern um die Weitergabe eines persönlichen Zeugnisses und der Hinweis auf das Fundament des christlichen Glaubens. Davor, dass die Jehovas Zeugen gut geschult sind und sich zumeist sehr gut in der Bibel auskennen, muss keiner Angst haben.
5. Die beste Gesprächsvorbereitung ist das Gebet. Denn für das Gespräch sind Gottes Weisheit, Führung, Kraft, Liebe und Geduld nötig. Gottes Geist wird Segen schenken.
6. Da Jehovas Zeugen Jesus Christus im Sinne der biblischen Botschaft nicht kennen, sollte mit ihnen nicht gemeinsam gebetet werden.
7. Sollte sich eine Fortsetzung des Gespräches anbieten, ist eine fundierte Vorbereitung mit entsprechender Literatur empfehlenswert. Die Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen (AG WELT) hilft bei der Auswahl. Wenn es sich anbietet, kann ein Glaubensbruder oder eine Glaubensschwester zum Gespräch hinzugezogen werden.
8. Es wäre falsch, im Gespräch für eine christliche „Institution“ zu werben. Jehovas Zeugen ist deutlich zu machen, dass keine Kirche, Gruppe, Gemeinde oder Verein Menschen „seligmachen“ oder „retten“ kann, sondern allein Jesus Christus. Nur ER ist der Weg, die Wahrheit und das Leben und nur durch IHN kann ein Mensch zu Gott kommen (Joh 14,6). Das schließt jedoch nicht aus, den oder die Gesprächspartner für einen Gottesdienst einzuladen. Es ist abzuwägen, ob dafür bereits der richtige Zeitpunkt gekommen ist.
9. Das Gespräch darf nicht zum Monolog der Jehovas Zeugen werden. Denn sie haben immer den Drang, ihr gelerntes „Glaubensprogramm“ abzuspulen und lassen kaum Zeit zu Antwort oder Gegenfrage. Das Gespräch sollte deshalb von vornherein in einem ruhigen Ton und sachlich geführt werden.
10. Die von den Jehovas Zeugen verwendeten biblischen Begriffe stehen zumeist in einem anderen Kontext (Zusammenhang). Sie meinen sehr oft etwas anderes, als sie sagen. Da es sich hier um einen Schwerpunkt im Gespräch mit den Jehovas Zeugen handelt, werden wir diesen in einer Fortsetzung der Gesprächshilfen vertiefen.
11. Ergänzend oder zum Abschluss des Gespräches kann den Jehovas Zeugen ein bewährtes evangelistisches Büchlein überreicht werden (z.B. „Ein Wort an Jehovas Zeugen“, E.M. Borst, Lichtzeichen Verlag, 10. Auflage). Es ist speziell für Jehovas Zeugen geschrieben.
12. Jehovas Zeugen kommen immer wieder. In der Zwischenzeit ist es wichtig, sie im Gebet zu begleiten. Nur Gott kann die Herzen von Jehovas Zeugen verändern.
Immer wieder schenkt Gott Gnade und führt Jehovas Zeugen zum Glauben an Jesus Christus. Deshalb: Mut zum Gespräch!
(Fortsetzung folgt!)
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Autor: Ernst-Martin Borst
(Quelle: Zeitjournal Nr. 3 / September 2009) © AG Welt e.V.