AG Welt

Kirchentag der Neuapostolischen Kirche

Ernst-Martin Borst, Gründer und 1. Vorsitzender AG WELT. Foto: privat

von Ernst-Martin Borst

In Karlsruhe fand vom 9. bis 12. Mai 2024 der Kirchentag der Neuapostolischen Kirche (NAK) mit 12.000 Dauerteilnehmern statt. Neben dem Hauptveranstaltungsort im Kongresszentrum fanden an verschiedenen Orten (Seebühne im Zoologischen Stadtgarten, Museen, Novotel, Karlsruher Festplatz, Marktplatz, Neuapostolische Kirche) Veranstaltungen statt. Angeboten wurde ein buntes Programm mit rund 100 Aktionen. Dazu gehörten Diskussionen, Andachten, Gottesdienste, Seminare, Konzerte und Ausstellungen. Zu den Referenten, Diskussionsteilnehmern und Seminarleitern gehörten neben den Mitgliedern der NAK auch Vertreter der Mitgliedskirchen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen In Deutschland (ACK). Erstaunlicherweise fand sich unter den Seminarleiterinnen auch eine Yogalehrerin; Evelyn Braun von der Stuttgarter Lachschule führte einen Kurs zum Thema Lachyoga durch.

Auf der Abschlussfeier des Kirchentages sprach der Vorsitzende der ACK Erzpriester Radu Constantin Miron. Unter anderem sagte er:

„Der Süddeutsche Kirchentag der Neuapostolischen Kirche geht zu Ende und ich stehe hier, um Ihnen die Grüße der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) und ihrer 25 Gast- und Mitgliedskirchen zu überbringen, zu denen ja auch – Gott sei Dank! – die NAK gehört.“ Gemeint ist: Gemeinsam wachsam bleiben! Denn wir gehören zusammen! Alle zusammen! Die ganze Welt! Die Griechen haben dafür ein Wort: ÖKUMENE, was wörtlich übersetzt ´die ganze bewohnte Welt´ bedeutet. Das ist also etwas anderes als ein Zweckbündnis, eine Wagenburg oder eine Koalition! Ökumene heißt vielmehr: wir haben einen gemeinsamen Terminkalender, wir haben ein gemeinsames Laufwerk, das wir trotz der Unterschiedlichkeit unserer Kirchen und Konfessionen miteinander teilen.“

Die ACK gab nach dem Ende der Veranstaltung eine Pressemeldung heraus. Schon in der Überschrift wird dieser Kirchentag überschwänglich gelobt:

„´Kommet her!´ Ermutigende ökumenische Botschaft vom Süddeutschen Kirchentag der Neuapostolischen Kirche aus Karlsruhe“

Im Weiteren lobt die ACK die Mitgliedschaft der NAK:

„Bei dem dreitägigen Christenevent war die konfessionelle Ökumene in zahlreiche Programmpunkte eingebunden und mit einem vielfrequentierten Pavillon auf dem Marktplatz präsent. Hier ergaben sich vielfältige Gespräche über Fragen und persönliches Erleben von ökumenischen Begegnungen. Grundtenor war die überwiegende Dankbarkeit, dass die NAK seit Jahren aktiv in die Ökumene strebt und dort offen aufgenommen wird. Dankbar wurden die gemeinsamen Worte der Geschäftsführerin der ACK in Deutschland, Dr. Verena Hammes, und des Geschäftsführers der ACK in Bayern, Georgios Vlantis beim Ökumenischen Nachtgebet am Samstagabend aufgegriffen: ´Ökumene ist ein Mehrungsprozess, der uns alle gemeinsam wachsen lässt´, gab die katholische Theologin Hammes zu bedenken und fügte hinzu: ´Ich darf mich viel mehr bereichern lassen von den Gaben, die die anderen auch als Geschenk für mich und meine Kirche bereithalten.´ Und Georgios Vlantis sagte: ´Ich bin dankbar für die mutigen Schritte der Neuapostolischen Kirche in die Richtung der Offenheit und Ökumene.´ Hoffnungsvoll schaute der orthodoxe Theologe Vlantis in die Zukunft: ´Wie schön, solche Freundinnen und Freunde zu haben und gemeinsam mit ihnen den ökumenischen Weg der Hoffnung weiterzugehen! Also machen wir weiter, zusammen.´“

Es ist immer wieder erschreckend zu sehen, wie die Kirchen, insbesondere auch die Freikirchen über die Irrlehren der NAK hinwegsehen, mit ihr zusammenarbeiten und sie zudem noch derartig loben. Nach wie vor verkündet und praktiziert diese Gruppierung Lehren und Praktiken, die mit GOTTES WORT nicht im Einklang stehen. Wie können da Freikirchen und Allianzgemeinden mitziehen?

Die NAK predigt zwar einerseits das Evangelium, z.B. das Erlösungswerk Jesu Christi, andererseits wird die biblische Botschaft massiv eingeschränkt und verflacht. In der NAK nimmt der Weg Jesu Christi grundsätzlich einen Umweg über das „Apostelamt“. Ob Bibelstudium, Sakramente, Sündenvergebung oder Nachfolge, immer steht der „Stammapostel“ an erster Stelle. Diese Rangordnung verfälscht das Evangelium von Jesus Christus. In der Bibel sind weder Anhaltspunkte für neue Apostel, noch für einen „Stammapostel“ zu finden. Die Bibel sagt: „So seid ihr nun […] erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten…“ (Epheser 2,19a+20a). Der Grund, den die ersten 12 Apostel Jesu gelegt haben, ist vollständig gelegt. Auch die Entschlafenen-Lehre der NAK ist eine Irrlehre. Gottes Wort sagt: „Und wie den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht…“ (Hebräer 9,27). Es gibt weder Hinweise noch einen Auftrag von Gott, für Verstorbene zu beten, sich für sie taufen zu lassen oder mit ihnen in Kontakt zu treten. Damit kann gesagt werden, dass die NAK keinesfalls auf biblischem Fundament steht. (Lesen Sie dazu auch die AG WELT – Information „Beten für Verstorbene?“ AG1005) Mitglieder der NAK keine Bestätigung durch die ACK, sondern das wahre Evangelium. Wer mit Mitgliedern der NAK Gespräche führen will, sollte über die wichtigsten Glaubens- und Lehrinhalte dieser Glaubensgemeinschaft informiert sein. Dennoch führen Streitgespräche über neuapostolische Glaubensinhalte oft in eine Sackgasse. Allein das Wort Gottes kann durch Wirken des Heiligen Geistes Anhänger der neuapostolischen Lehre von ihrem falschen Weg abbringen und zur Umkehr führen. Bibeltreue Christen sollten diesen Menschen in der Liebe Jesu Christi begegnen. Mehr Informationen zur NAK finden sich in unserer Information AG1028.

Die mobile Version verlassen