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Frankreich: Scientology gewissermaßen als Ganzes verurteilt

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(AG WELT) Wie die Zeitung „Die Presse“ am 18. Oktober berichtet, habe Frankreich mit einem rechtskräftigen Urteil Scientology „gewissermaßen als Ganzes verurteilt“.

Die Haupteinrichtungen der umstrittenen Sekte in Frankreich müssten wegen organisierten Betruges 600.000 Euro Strafe zahlen. Die Verurteilten sollen sogar die Veröffentlichung des Urteilsspruches in großen französischen und englischsprachigen Zeitungen bezahlen. Es sei das härteste Urteil in der Geschichte von Scientology.

Eine Frau habe vor Jahren einen Rechtsstreit mit Scientology ins Rollen gebracht, weil ihr 140.000 Euro für „illegal verschriebene Medikamente, Bücher und ein sogenanntes E-Meter“ entlockt worden seien. Mit dem „E-Meter“ könne man, so Scientology, auf den seelischen Zustand eines Menschen schließen.

Das Urteil treffe „nicht nur Einzelne (allen voran den Chef von Scientology Frankreich, Alain Rosenberg), sondern zusätzlich zwei Institutionen, und nicht nur irgendwelche: Das `Celebrity Center` und die Buchhandlung `SEL` sind nämlich das Herz der französischen Scientology“, so die Zeitung.

Wie „Die Presse“ weiter schreibt, sei in Ländern wie den USA und Österreich Scientology „viel wohlwollender eingestuft“. Sie gelte als gemeinnützige Organisation und zahle keine Steuern. In Deutschland werde die Organisation wegen Verdachts auf „Bestrebungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung“ vom Verfassungsschutz beobachtet. In Frankreich sei die Sache klar: Scientology ist offiziell eine gefährliche Sekte.

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